Diese Woche habe ich auf AO3 (Archive of our own) und auch auf Wattpad (obwohl ich es nicht mag…) eine neue Fanfic veröffentlicht bzw. abgeschlossen.

Und das, obwohl ich im März endlich „Alte Sünden, frische Eier“ herausbringen werde und mich so langsam auch sehr viel intensiver mit der Fortsetzung beschäftigen sollte. Warum tue ich es also trotzdem? Warum schreibe ich (immer noch) Fanfictions?

Darauf gibt es mehrere Antworten.

Die wichtigste lautet: Weil es mir Spaß bringt. Das Feedback bei Fanfics ist in der Regel unmittelbar. Kudos und noch besser positive Kommentare sind enorm motivierend. Hin und wieder spinnen sich daraus auch echte Unterhaltungen, die in den sozialen Medien fortgesetzt werden. Und ich mag es in den Austausch mit Leser*innen zu kommen.
Abgesehen davon bin ich ja auch Fan von bestimmten Serien oder Paarungen. Ich stelle mir vor, wie es weitergeht. Oder überlege, was mir fehlt. Dabei probiere ich aus und rum. Und wenn das, was ich mir dann in meinem Kopf denke zu „Papier“ gebracht ist und ich merke, dass ich Menschen damit berühre, dann bin ich mehr als zufrieden.

Fanfiction ist außerdem kostenlos. Zwar bewegen wir uns hier in einem rechtlichen Graubereich, das darf man nicht vergessen, aber meiner Meinung nach sind Fanfics auch Werbung. Für die Schreiberlinge ebenso wie für die Serien oder Filme oder Bücher, über die sie geschrieben werden. Die Hürde zum Lesen ist demnach klein, jeder und jede kann Fanfics lesen.
Bitte nicht falsch verstehen, ich hoffe, dass ich eines Tages vom Schreiben leben kann, zumindest teilweise. Deshalb hoffe ich, dass meine Bücher gekauft werden. Gerade bei Büchern von queeren Autoren und Autorinnen ist es enorm wichtig zu kaufen, nicht zu kopieren oder zu stehlen. Denn nur wer auf Dauer sein Einkommen durch die Kunst sichern kann, wird Zeit und Muße haben, diesen Content zu produzieren. Nicht zu kaufen, kein Geld auszugeben, heißt immer: Ich sorge für weniger Vielfalt. Es wird weniger Bücher, weniger Geschichten geben.

Fanfics sind für mich auch eine Werbeplattform für mein Schreiben. Wie kostenlose Gimmicks.
Da ich mir die Universen nicht selbst ausdenken muss – sondern sie mir mit großem Respekt ausleihe – sind sie relativ schnell geschrieben. Was nicht heißt, dass ich hier nicht auch versuche auf Qualität zu achten. Aber natürlich durchlaufen Fanfics kein Lektorat. Ein, zwei Testleserinnen, das muss reichen. Vielleicht, wenn ich auch durch Fanfics Geld generieren würde (beispielsweise mittels Ko-Fi.com) würde ich noch mehr Energie hineinstecken, aber letztlich ist es ja auch eine Kosten-Nutzen-Rechnung. Denn auch eine Fanfiction kostet Zeit. Viel Zeit unter Umständen, wenn wir bei der Länge eines halben oder gar ganzen Romans landen.

Dennoch werde ich vermutlich nicht aufhören damit, welche zu schreiben. Immer, wenn ich gerade an anderen Projekten festhake oder wenn ich einfach das Gefühl habe schnell kreative, emotionale Energie ab- oder aufbauen zu müssen, setze ich mich an eine Fangeschichte. Und freue mich über jeden einzelnen Kommentar, jede Kudos und auch darüber, wenn jemand mit mir zum Beispiel auf Instagramm oder BlueSky ins Gespräch kommen will.
Fanfics sind Fanservice. Und ich bin und bleibe auch Teil der Community, bin und bleibe ein Fan und ein Supporter. Für mehr Vielfalt.

Kategorien: Allgemein

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